mein lieber Bruder. Mein Bruder, der so ein sensibler, besonderer Mensch war und wahrscheinlich viel gelitten hat.
Ich frage mich oft, wo er jetzt ist und ob seine Seele noch Anteil nimmt an dieser Welt oder ob sie bereits wieder inkarniert ist oder ganz anders nun in einem fernen Universum unterwegs ist von dem wir noch gar nichts wissen.
Seine Kollegen in der Panzerhalle Berlin haben heute Tag der offenen Tür. Sein Atelier wird inzwischen von einer Künstlerin bewohnt, die ganz filigrane Bilder macht. Ich weiß nicht, ob seine Kollegen wissen, daß heute Ruprechts 50zigster Geburtstag wäre. Eigentlich wollte ich es ihnen sagen und selber nach Berlin kommen. Doch nun bin ich wieder in Shanghai und will da noch nicht weg.
Glücklicherweise habe ich jetzt aber auch eine Wohnung in Deutschland. Dort bereichern viele Arbeiten von Ruprecht die Atmosphere. Es war ja fast wie ein kleines Wunder: als ich die Wohnung noch ohne Ruprechts Arbeiten bewohnte, fühlte ich mich dort fremd – fast wie in einem Hotel. Dann habe ich eines Abends angefangen seine Sachen auszupacken. Und wie von selbst fügten sich auch die komplizierteren Teile wunderbar zusammen. Wir mußten ja alles zerlegen, als wir das Atelier ausräumten. Und ich hätte nicht gedacht, daß ich diese teilweise sehr zarten und eigenwillig – nur auf Balance – zusammengestzten Figuren wieder so aufbauen kann wie sie einmal waren. Doch es klappte wie von selbst und nun lebt meine Wohnung! Ja, sie lebt! Weil die Arbeiten von Ruprecht so eine starke Ausstrahlung haben.
Wenn ich wieder zurück in Deutschland bin, werde ich Fotos machen und hier zeigen.
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